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Beschreibung
„Zu erzählen, das heißt wahrheitsgetreu zu erfinden, aufgrund eigener
Erfahrungen.“ Christa Wolf
Eine szenische Recherche auf Basis der Odyssee?
Im Rekonstruieren einer gemeinsam erlebten aber unterschiedlich
erinnerten Odyssee-Aufführung von vor über 20 Jahren, wollen wir
herausfinden, ob und wie eine gemeinsame Erzählung funktioniert.
Inwiefern sie das zwischenmenschliche Zusammenleben bedingt,
sowohl im Mikrokosmos der Beziehung als auch im kulturellen Zusammenleben,
welches heute mehr denn je von einem Krieg der Erzählweisen
geprägt ist. Dabei interessiert uns die analytische Funktion
des Erzählens. Das altgriechische Wort Analysis steht für das Auflösen
von Komplexität und findet seinen Ursprung bei Penelope, die das
tagsüber Gewebte allnächtlich wieder auftrennt, um am nächsten
Tag von vorne zu beginnen. Hinter diesem mythischen Bild verbirgt
sich nicht bloß reiner Zeit vertreib zum Hinhalten männlicher Werber,
sondern viel mehr die machtvolle Geste des Erzählens. In dem sie
einzelne Fäden zu immer wieder neuen, komplexen Bildern verbindet,
konstruiert und dekonstruiert sie Geschichte; sie kontrolliert Raum
und Zeit durch Erzählung. Das Schiffchen, mit welchem Sie die Fäden
durchkreuzt, gleicht dem Schiff, mit welchem Odysseus sich auf Irrfahrt
befindet, unfähig den Heimweg zu finden.
Interpretin, Rolle/Instrument
Von und mit: Eveline Ratering, Ingo Ospelt
und Hans-Christian Hasselmann
Eigenschaften
Informationen und Eintrittskarten bei
www.hinundweg.jetzt
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